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Zwei Generationen REV’IT! Rider

Two generations of REV’IT! Riders

Wohin zwei Dekaden technischer Entwicklung geführt haben

Wir bei REV'IT! sind fest von der Förderung junger Fahrer überzeugt, und das seit Jahren. Mittlerweile sind wir schon so lange Teil des Grand-Prix-Geschäfts, dass die nächste Generation #revitrider in den Vordergrund rückt. Mit Zonta van den Goorbergh begrüßen wir tatsächlich bereits das zweite Mitglied des RW Racing GP Moto2 Teams in der REV'IT! Familie. Mit diesem Doppelinterview gehen wir in der Zeit zurück und schließen die Kluft zwischen zwei Generationen.
Eine gemeinsame Geschichte

Gleich in dreifacher Hinsicht ist #revitrider Zonta van den Goorbergh eine einzigartige Ergänzung des Moto2-Starterfeldes. Zum ersten sticht er heraus, weil er mit seinen 16 Jahren der mit Abstand jüngste Fahrer in der Klasse ist, zum zweiten fällt er mit einer Größe von 1,78 Meter auf und zum dritten hat er einen großen Sprung von den Moto3-Maschinen in der FIM Junior GP Weltmeisterschaft in die mittlere Klasse des Grand Prix gemacht. Ein unkonventioneller Schritt, um es vorsichtig auszudrücken.

Aber der junge Mann aus Breda in den Niederlanden ist nicht völlig einzigartig. Nehmen wir zum Beispiel seinen Nachnamen. Der ist im GP-Fahrerlager nicht unbekannt und hat für einige Zuschauer sogar einen nostalgischen Klang. Das liegt daran, dass sein Vater Jurgen van den Goorbergh bis kurz vor Zontas Geburt in der MotoGP gefahren ist. Aber es gibt noch einen anderen Senior, mit dem Zonta eine gemeinsame Geschichte hat. Jarno Janssen, sein jetziger Teammanager bei RW Racing GP und ebenfalls Niederländer, war damals ebenfalls ein #revitrider – Jahre bevor die Welt das Konzept der Hashtags übernommen hat, wie wir sie heute kennen.

Vor genau 20 Jahren fuhr Jarno für das von Arie Molenaar geleitete DeGraaf Grand Prix Team in der 250er-Klasse. So wie Zonta in REV'IT! Leder und so wie Zonta in der mittleren-Klasse. Gute Gründe also, sich mit zwei Generationen von #revitrider zusammenzusetzen und darüber zu sprechen, wohin zwei Jahrzehnte technischer Entwicklung geführt haben.

Eine Mäusefamilie...

Zonta: „Ich habe schon viele alte Anzüge meines Vaters gesehen, aber noch nie einen so aus der Nähe wie jetzt. Im Gegensatz zu heute sind sie von oben bis unten überhaupt nicht geformt. Die Anzüge, die wir jetzt haben, sind viel stärker vorgeformt. An den Schultern und besonders an den Knien. Nein, abgesehen von den REV'IT! Logos gibt es nicht viel Vergleichbares“, erklärt Zonta lächelnd, während er Jarnos alte Kombi begutachtet. Offensichtlich hat sich viel verändert, seit Jarno vor 20 Jahren beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring das letzte Mal seine DeGraaf-Rennkombi ausgezogen hat. Aber es war nicht nur die Zeit, die ihren Tribut an die silber-grüne Lederkombi forderte. „Ich habe es geschafft, den Anzug zu Hause auszugraben, aber leider scheint sich eine Mäusefamilie darin eingenistet zu haben“, scherzt Jarno mit leicht gerötetem Gesicht.

Abgesehen von der durch Nagetiere verursachten zusätzlichen Belüftung und einigen Schrammen auf der Rückseite scheint das ‚Relikt‘, wie Jarno es nennt, den Test der Zeit gut überstanden zu haben und bietet einen interessanten Einblick in die Vergangenheit. Jarno: „Siehst du, zu meiner Zeit begann man die Saison mit insgesamt drei Kombis und das war's. Das bedeutete, dass du selbst dafür sorgen musstest, dass alles für die Rennen vorzeigbar aussah. Man musste das Leder hier und da mit frischer Farbe versehen, wenn es zu stark abgenutzt war, und bei Bedarf die Sponsorenlogos wieder annähen. Und damals, als ich Rennen fuhr, waren wir noch der Meinung, dass leichter besser ist, also schnitten wir alles heraus, was wir für nicht unbedingt notwendig hielten. Wir holten die Schere raus und entfernten alles, was wir als überflüssig ansahen, das Futter oder sogar Schutzvorkehrungen. Warum sollte man so etwas für das Rennen mitschleppen? Das haben wir Fahrer damals gemacht.“

Ein echtes Werkzeug für den Job

Die Art und Weise, wie leicht verwirrt lächelt Zontas, als sein Teammanager davon spricht, wie er in sein Rennleder schnitt, zeigt, dass sich die Zeiten wirklich geändert haben. „Mit einer Schere ins eigene Leder zu schneiden, kann ich mir nicht vorstellen“, schmunzelt er. Jarnos Anekdote bedarf allerdings einer kleinen Erklärung, wenn man bedenkt, wie sehr sich allein die Wahl des Leders im Laufe der Jahre verändert hat. Vor 20 Jahren wurden Rennleder aus Rindleder hergestellt. Es war viel dicker, steifer und schwerer als das Känguruleder, das in Zontas Anzug verwendet wird.

Jarno: „Zu meiner Zeit fuhren bereits einige Fahrer in Känguruleder, aber das waren Jungs auf MotoGP-Niveau, und selbst da gab es das nur für wenigen Auserwählte.“ Hinzu kam, dass das dickere und robustere Rindleder bei einem Aufprall nur äußerliche Schäden davontrug und nicht so sehr strukturelle. Eine weitere Sache, die sich im Laufe der Zeit wirklich verändert hat: „Wenn man die heutigen REV'IT! Rennsportleder sieht, sieht man sofort, dass man ein echtes Werkzeug für den Job in der Hand hält. Man spürt die Entwicklung, die da reingeflossen ist. Alles, um diese Jungs so sicher wie möglich zu machen. Das ist wirklich ein großer Unterschied.“

Innovationen, von denen die Fahrer nicht zu träumen gewagt hätten

REV'IT! ist seit 2018 bei den Rennen dabei und bietet einen Vor-Ort-Service im REV’IT! Technology Center an. Hier werden die Anzüge für #revitrider wie Zonta ordnungsgemäß gewartet, repariert oder bei Bedarf angepasst. Nach Jarnos kleiner Geschichtsstunde vorhin verhindert das RTC offenbar auch, dass die Fahrer die Dinge selbst in die Hand nehmen und die Kombis zurechtschneiden.

Gewichtseinsparung hat wirklich Fahrt aufgenommen, und das nicht nur durch die Verwendung leichterer Materialien. Sponsorenlogos werden zum Beispiel nicht mehr aufgestickt und aufgenäht, sondern direkt auf das Leder gedruckt, und zwar in Farbe. Das macht die Pflege der Kombis etwas schwieriger, vor allem seit der Einführung der Airbag-Technologie. Die ist eine weitere Innovation, von der die Fahrer nicht einmal träumen konnten, als Jarno noch Rennen fuhr, die aber jetzt bei WM-Lauf obligatorisch ist.

„Nur eine Lederkombi...“

„Ich trage immer einen Airbag, egal, ob ich Supermoto auf Go-Kart-Bahnen trainiere oder mit der 600er oder Moto2 auf den großen Strecken fahre – der Airbag ist ein Muss“, erklärt Zonta. Auf die Frage, wann er das Gefühl hatte, den Airbag wirklich gebraucht zu haben, seufzt der Youngster, während er nachdenkt, woraufhin Jarno schnell einspringt: „Ist es nicht faszinierend, dass er über ‚Habe ich ihn damals wirklich gebraucht oder nicht?‘ nachdenken muss? Natürlich funktioniert es, aber dass sie das nicht sofort erkennen können, das will schon was heißen!“

Er fährt fort: „Das war bei uns ganz anders. Eine Lederkombi war einfach nur eine Lederkombi. Stürze gehörten einfach dazu und taten weh, man konnte sich nie daran gewöhnen. Das wird jetzt auch nicht viel anders sein. Aber die Entwicklung der Airbags in den letzten fünf bis sechs Jahren ist etwas, mit dem die Fahrer wirklich zufrieden sind - und das sollten sie auch sein. Das letzte Mal, dass meine Fahrer ohne Airbag gefahren sind, war im Jahr 2018. Seitdem ist er Pflicht, und ich denke, das ist eine sehr gute Sache.“

Harte Teile? Nicht auf der Speisekarte

Der Einbau von Airbags in REV'IT! Rennkombis ist zweifellos einer der größten Sprünge in der Sicherheitsentwicklung. Aber auch andere, scheinbar kleine Änderungen machen einen großen Unterschied. Vergleicht man Jarnos alten Anzug mit den aktuellen Ledern von Zonta, so fällt auf, dass die so genannten harten Teile damals noch nicht auf der Speisekarte standen. Diese Schutzelemente aus Aluminium und zähen Kunststoffen wie TPU ermöglichen dem Fahrer längere Rutschphasen über den Asphalt, wobei Aufprallenergie langsam und kontrolliert übertragen und abgebaut wird.

Auch die Protektoren im Inneren des Leders haben einen langen Weg hinter sich. Die mit Filz überzogenen schwarzen Schaumstoffprotektoren der Stufe 1, mit denen sich Jarno begnügen musste, sind längst verschwunden und wurden durch einen effektivere, Energie abbauende und sogar belüftete Level2-Protektoren ersetzt. Auch wenn sie sich in der Form ähneln, sind die heutigen Aufprallschützer so konzipiert, dass sie flexibel sind und sich der menschlichen Anatomie besser anpassen, um bestmöglichen Schutz zu bieten.

Wie sich der Fahrstil verändert hat

Die Belüftung des Leders hat sich ebenfalls drastisch verbessert. Obwohl die Löcher im Jahr 2002 mit je 1,2 mm größer waren als heute, gab es damals nur vier Perforationen pro Quadratzentimeter. Heute sind es neun – eine Steigerung von 56 Prozent! Ganz zu schweigen davon, dass die Kombis von Zonta doppelt so viel atmungsaktives Mesh-Stretch-Material aufweisen als die von Jarno. Atmungsaktivität hat im Laufe der Jahre sehr viel an Wichtigkeit zugelegt, vor allem, wenn man bedenkt, dass sogar die Akkordeon-Stretch-Einsätze aus Leder an Schulter, Schulterblättern und über den Knien ebenfalls belüftet sind. Nur der Akkordeon-Stretch am unteren Rücken ist nicht belüftet, aber der bietet Zonta eine größere Bewegungsfreiheit, ein Luxus, auf den Jarno verzichten musste.

Zonta hat den Unterschied bereits bemerkt und erklärt: „Natürlich hat sich der Fahrstil verändert, vor allem durch die Entwicklung der Motorräder. Aber man kann seine Fahrweise nur anpassen, wenn es die Kombi zulässt. Ich habe noch nie daran gedacht, weniger Hanging-off zu fahren, weil mein Anzug es nicht zulässt. In gewisser Weise ist es bequem, Stretch zu haben, aber ohne kann man heutzutage einfach nicht mehr fahren.“ Jarno fügt mit einem Grinsen hinzu: „Die Jungs von heute stützen sich mit den Ellbogen ab... Zu meiner Zeit bedeutete Bodenkontakt mit dem Ellbogen einen Sturz!"

Fortschritte in Rundenzeiten und Geschwindigkeit

Berücksichtigt man all diese Innovationen, so kann man mit Sicherheit sagen, dass sich Rennkombis in den letzten 20 Jahren sprunghaft weiterentwickelt hat. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu den Fortschritten, die im gleichen Zeitraum in Rundenzeiten und Geschwindigkeit erzielt wurden. Auf die Frage, ob sie sich der Rundenzeiten im GP-Sport von damals und heute bewusst seien, antwortet Jarno mit dem breitesten Grinsen während des gesamten Interviews: „Wie viel schneller, fragst du? Ich habe da eine Idee, ja. Die Rundenzeiten, die van den Goorbergh Junior hier fährt, sind schneller als die, die sein alter Herr jemals auf der 500er geschafft hat!“

Diese Bemerkung zaubert ein breites Lächeln in Zontas Gesicht. Jarno fährt lachend fort: „Gelegentlich sage ich zu seinem Vater ‚Hey Jurgen, dein sechzehnjähriger Sprössling schlägt deine Zeiten auf jeder Strecke, auf der er fährt!' Das gefällt ihm natürlich überhaupt nicht.“ Aber Spaß beiseite, der RW Racing GP-Teamchef hat Recht. 1999 verblüffte Jurgen Freund und Feind, als er auf der 500er MuZ in Barcelona mit einer Zeit von 1:46,076 die Pole-Position holte, während sich sein Sohn mit einer Zeit von 1:45,368 für das diesjährige Moto2-Rennen qualifizierte.

„In solchen Lederkombis?“

Zurück zum Vergleich zwischen Jarnos Rennsportzeit und der von Zonta. Die Zeiten, die Jarno auf der Honda RS 250 R mit etwa 100 PS und 100 kg in der 250er-Klasse erreichte, waren um etwa vier bis fünf Sekunden pro Runde langsamer als Zontas derzeitiges Tempo auf der Kalex-Moto2-Maschine mit etwa 140 PS und 140 kg. Auf die Frage an den Youngster, ob er es wagen würde, in einem Anzug wie dem von Jarno vor 20 Jahren Rundenzeiten zu fahren, die nur ein paar Sekunden langsamer sind als seine eigenen, beginnt Zonta seine Antwort recht gelassen: „Damals hätte ich das natürlich gemacht. Solche Anzüge waren die Norm, jeder fuhr mit einer ähnlichen Ausrüstung. Aber wenn du von mir verlangst, dass ich in solchen Kombi auf die Strecke gehe... Nein, danke. Ich bleibe einfach bei meiner eigenen oder in der Boxengasse! Haha!“

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Zonta ist nur einer von vielen Fahrern, die REV'IT! in hochkarätigen Rennserien auf der ganzen Welt repräsentieren, darunter MotoGP, WorldSBK, MotoAmerica und mehr. Lerne alle leidenschaftlichen Profisportler der REV'IT! Rennsportfamilie kennen.