29 Jahre später, im Alter von 49 Jahren, führte der in Las Vegas geborene Harden ein dreiköpfiges Red Bull KTM-Team bei der Rallye Dakar an und krönte damit seine mehrfach ausgezeichnete Rennsportkarriere.
Die Liste von Hardens Auszeichnungen und Erfolgen im Gelände ist beeindruckend, aber auch abseits des Motorradsports führt er ein erfolgreiches Leben. Als Vater von zwei Söhnen (und jetzt zwei Enkeln) bringt der ehemalige Vizepräsident von Husqvarna, KTM und Zero Motorcycles eine durchdachte, arbeitsame Herangehensweise in alles ein, was er tut.
Selbst jetzt, mit Mitte 60, ist Harden immer noch sehr aktiv in der Offroad-Gemeinschaft und fährt so oft wie möglich in der Nähe seiner Heimat in Südkalifornien auf den Trails. Und da wir wissen, dass er jederzeit bereit ist, sich auf zwei Räder zu schwingen, luden wir ihn auf die U Lazy S Ranch in Post (Texas) ein, um bei einem Trail Ride für die REV'IT! DIRT Series mitzumachen.
Die zweitägige Veranstaltung, die von Russell Bobbitt und Cole Kirkpatrick, den Gründern von Gnarly Routes, ausgerichtet wurde, bot Markenbotschaftern und Motorradhändlern die Gelegenheit, die neue Offroad-Bekleidung in einer Umgebung auszuprobieren, die sich vor niemandem verbeugt. Wir haben uns mit Harden zusammengesetzt, um einen Einblick in seine Rennkarriere zu erhalten und zu erfahren, was es braucht, um ein Offroad-Vermächtnis zu schaffen.
Die Hochebenen von Westtexas sehen der Wüste von Kalifornien und Nevada, in der du aufgewachsen bist und die du so gut kennst, sehr ähnlich, nicht wahr?
Harden: Als ich 1982 das letzte Mal in Post war, gewann ich die Gesamtwertung bei einer AMA Reliability Trials Qualifikation für das International Six Days Enduro, das in jenem Jahr in der ehemaligen Tschechoslowakei (heute Tschechische Republik) stattfand. Das Gelände ähnelt dem, das ich aus dem Westen, insbesondere aus Nevada, kenne. Es ist offen und man kann schnell fahren. Es gibt Wacholderkiefern, einige Kakteen und es ist atemberaubend – all die roten, weißen, violetten und einige rosafarbenen Ascheablagerungen.
Die Landschaft in diesem Teil des Landes ist wunderschön, aber sie kann für Motorräder, Körper und Ausrüstung hart sein. Man muss auf alles vorbereitet sein, womit einen die Gegend überraschen könnte.
Jeder Busch hat einen Dorn. Ich meine, jeder Busch ist da draußen, um dein Hemd und deine Hose zu packen und dir beides vom Leib zu reißen. Ich weiß nicht, ob REV'IT! sich dessen bewusst war, als sie diese Ranch für die Veranstaltung ausgewählt haben, aber es ist ein großartiger Ort, um eine Ausrüstung zu testen. Wie alles in Texas ist auch diese Ranch verdammt groß, ein Weltklasse-Reiseziel mit vielen verschiedenen Geländetypen.
Das Sierra Jersey, das ich trug, fühlte sich wie ein schützendes Element der Ausrüstung an. Viele Hemden sind nichts weiter als eine Möglichkeit, den Fahrer mit Aufnähern zuzupflastern, vor allem, wenn man sich im Motocross- und Offroad-Bereich umschaut. Das Material dort ist hauchdünn. Das Sierra bietet Schutz an den richtigen Stellen. Die Daumenschlaufen verhindern, dass die Ärmel hochrutschen, vor allem wenn man hinfällt. Ich bin einmal ziemlich hart gestürzt, und der Ärmel ist nicht hochgerutscht und hat meinen Unterarm nicht freigelegt – er hat getan, was er tun sollte. Mir gefällt außerdem die Brusttasche mit Reißverschluss und Brillenputztuch sehr gut. Ich habe ein solches Detail noch bei keinem anderen Jersey gesehen.
Was hat dich ursprünglich zum Offroad-Fahren gebracht und was war dein erstes Motorrad?
Ich habe mit dem Motorradfahren begonnen, als ich elf Jahre alt war. Ich habe meine Eltern so sehr genervt, dass sie schließlich nachgaben und mir ein Taco 22 Minibike kauften. Mit 14 bin ich dann auf ein großes Motorrad umgestiegen und mit 15 habe ich angefangen, Rennen zu fahren. Da ich am Stadtrand von Las Vegas aufgewachsen bin, hatte ich in meinem Hinterhof den größten Wüstenspielplatz überhaupt. Offroad-Motorräder zu fahren war eine natürliche Entwicklung in der Umgebung, in der ich aufgewachsen bin.
Die meisten deiner Rennerfolge hast du auf Husqvarna und KTM erzielt. Welche Motorräder besitzt du heute, und welche Art des Fahrens macht dir am meisten Spaß?
Ich bin sehr konkret in meinen Anforderungen. Ich habe zwei Husqvarnas, eine TE 300i für anspruchsvolle Trails und eine FE 501s für On- und Offroad-Fahrten. Das Nummernschild ermöglicht es mir, die Trails zu verbinden, die ich gerne fahre. Für Abenteuertrips habe ich eine KTM 790 Adventure R. Außerdem besitze ich eine KTM 1190 Adventure R für Touren mit meiner Frau Kristi und für Campingausflüge über Nacht.
Wenn du zurückblickst auf die „großen“ Momente deiner langen Rennfahrerkarriere – und davon gibt es einige – was sind deine Erinnerungen an die Rallye Dakar?
Nichts ist mit der Dakar zu vergleichen. Allerdings habe ich die Verbindungsfahrten gefürchtet. Man steht mitten in der Nacht auf, steigt aufs Motorrad und friert buchstäblich drei, vier oder sechs Stunden lang, nur um zum Start der Etappe zu gelangen. Und das Kamelgras: Das ist dein schlimmster Albtraum, als ob du die härtesten Supercross-Schleifen der Welt auf einem 250 kg schweren Motorrad fahren würdest. Das werde ich nie vergessen, so lange ich lebe.
Ich werde auch nie das Gefühl vergessen, als ich die Ziellinie am Lac Rose in Dakar sah. Diesen Moment zu erleben war die Krönung von fast 40 Jahren und Hunderttausenden von Rennkilometern.
Von der Dakar zum Vater sein: Motorradfahren ist in der Familie Harden ein Mehrgenerationenprojekt. Du hast deine Söhne in den Sport eingeführt und jetzt fahren auch deine Enkel.
Meine Söhne Brent und Brock sind selbst erfolgreiche Rennfahrer und arbeiten in der Motorradbranche. Meine Enkel sind zwei der besten Dinge, die mir je passiert sind. Jensen entwickelt sich bereits zu einem kleinen Fahrer, er hat gerade gelernt, wie er auf seine Yamaha PW50 springt. Layton macht seine ersten Schritte auf seiner Stacyc.
Die meisten Menschen denken mit 65 Jahren an den Ruhestand, aber du spielst weiterhin eine aktive Rolle in der Motorradszene.
Das ist richtig. Ich hatte eine lange Karriere in der Motorradbranche, sowohl als Führungskraft in diversen Unternehmen als auch als professioneller Rennfahrer, und jetzt arbeite ich für mich selbst. Ich bin in den Bereichen Beratung, Markenstrategie und Geschäftsentwicklung tätig und organisiere meine eigenen Veranstaltungen. Seit 38 Jahren organisiere ich das Nevada 200, das als einer der besten Trail Rides in Amerika gilt. Ich sitze in mehreren Gremien und setze mich sowohl für die American Motorcyclist Association als auch für den Motorcycle Industry Council bei deren Kampagnen für neue Motorradfahrer und für die Landnutzung ein. Ich versuche, ein guter Botschafter für das Motorradfahren zu sein und alles, was damit zu tun hat.
Wie soll sich das Offroad-Motorradfahren deiner Meinung nach in Zukunft entwickeln? Welche Schritte müssen unternommen werden, um diesen Wandel zu erreichen?
Ich könnte ein Buch über dieses Thema schreiben. Beginnen wir mit den letzten beiden Jahren, die für den Absatz von Offroad-, Enduro- und Adventure-Motorrädern hier in den USA sehr gut waren. Es wechseln nicht nur viele, schon vorhandene Fahrer in diese Segmente, sondern es kommen auch neue an Bord. Die Industrie muss sich auf diese neuen Fahrer einlassen und sie auf ihrem Weg zum Motorradfahren unterstützen und begleiten.
Wir haben die große Chance, den Sport weiter auszubauen, aber nur, wenn wir Wege finden, diese neuen Fahrer auszubilden, zu motivieren und zu fördern. Dazu gehört eine angemessene Ausbildung, die ihnen hilft, das Beste aus dem Sport herauszuholen. Wie bei jeder neuen Herausforderung gibt es eine Lernkurve. Bereits existierende Motorradfahrer, Unternehmen, Clubs und Verbände müssen dieser nächsten Generation von Fahrern helfen, das Beste aus ihren Erfahrungen zu machen.
Schau dir diese Fahrt durch die Wüste an um einen Einblick zu bekommen, wo Scot seine Zeit im Gelände verbringt. Und entdecke die modulare DIRT Series Kollektion, damit du die richtige Kleidung für die Umgebungen findest, in denen du hier fährst.
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