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CE-Zertifizierung erklärt

Was bedeutet sie und warum sollten sie darauf achten? Wir möchten Ihnen hier einen Überblick über die PSA-Verordnung verschaffen und was die für Sie als Verbraucher bedeuten.

Die PSA-verordnung

Seit April 2018 fällt sämtliche Bekleidung für Motorradfahrer unter den Geltungsbereich der PSA-Verordnung (PSA = Persönliche Schutzausrüstung). Das bedeutet grundsätzlich: Was als Schutzausrüstung für Motorradfahrer verkauft wird, zählt zur PSA und wird deshalb von einer offiziell benannten Stelle ausgiebig und nach strengen Vorgaben getestet. 

Wir möchten Ihnen hier die Grundprinzipien der CE-Zertifizierung und -Konformität vorstellen und erläutern, was diese für Sie als Verbraucher bedeuten. So wissen Sie, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihre Ausrüstung kaufen, ob im Laden oder online.

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Beginnen wir mit dem wesentlichen wofür steht CE?

Das CE-Logo haben Sie bestimmt schon auf vielen Dingen gesehen, die Sie gekauft haben: auf Kinderspielzeug, Elektroartikeln, Kochgerätschaften und vielem mehr. CE steht für „Conformité Européenne”, französisch für Europäische Konformität.

Ein CE-Label oder eine CE-Kennzeichnung auf einem Produkt ist eine Erklärung zur Einhaltung der einschlägigen oder geltenden Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzgesetze für Produkte, die im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verkauft werden. Die CE-Kennzeichnung gilt auch für Produkte, die außerhalb des EWR verkauft werden und im EWR hergestellt oder für den Verkauf im EWR hergestellt wurden.

Reden wir über sicherheit

Sagen wir, wie es ist: Sicherheit ist kein besonders reizvolles Thema. Wenn Leute mit Buchstaben und Zahlen um sich werfen, die sich mit den Anforderungen an eine Zertifizierung beschäftigen, schweifen die Gedanken der Zuhörer schnell ab. Wissen wir.

Aber selbst wenn das Thema nicht sonderlich sexy ist, muss es diskutiert werden. Sie sollten  wissen, dass wir unermüdlich daran arbeiten, die strengen Anforderungen zu erfüllen.

Wie hängen CE-standards und psa zusammen?

Tatsächlich sehr stark. Kleidung für Motorradfahrer (im Speziellen Jacken, Hosen, Handschuhe, Stiefel und Protektoren) wird in so genannter Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) zusammengefasst. Und wie Ihr Kühlschrank oder Ihre Unterhaltungselektronik wird PSA von eigenen Regeln und Bestimmungen beherrscht, abhängig davon, wie diese Produkte eingesetzt und klassifiziert werden und in welche Gruppe/Untergruppe sie fallen. Hier fangen die Dinge an, ein wenig kompliziert zu werden. Die Norm, die die PSA für Freizeitbekleidung regelt – besonders bei Motorradkleidung – heißt EN 17092, sie ist mittlerweile ein harmonisierter europäischer Standard.

Harmonisierter Standard bedeutet, dass er innerhalb der EU als Mittel für die Zertifizierung von PSA-Motorradbekleidung anerkannt ist. Dazu später mehr. Gleichwohl soll dieser Artikel hier keine rechtsverbindliche Auskunft geben, sondern nur einen allgemeinen Überblick über ein unglaublich komplexes Thema geben, das sowohl politisch wie wirtschaftlich aufgeladen ist. Wir möchten verständlich machen, dass selbst ein unvollkommenes System wie ein CE-Zertifizierungsetikett oder eine CE-Kennzeichnung etwas bedeutet. Sie stehen dafür, dass ein Kleidungsstück getestet wurde, um zumindest ein Minimum an Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Damit Sie tatsächlich wissen, wofür es bestimmt ist. Das ist Persönliche Schutzausrüstung für Motorradfahrer.

Die geburt des EN 13595 standards

Alles, was als PSA gedacht ist, muss die Richtlinie 89/686/EEC erfüllen, die am 21. Dezember 1989 eingeführt wurde und am 30. Juni 1994 vollständig in Kraft trat. Diese „alte“ Richtlinie für PSA spezifizierte ausführliche Anforderungen, die PSA erfüllen sollte. Die Anforderungen waren allerdings sehr vage gehalten und sie einzuhalten ließ mehr oder weniger viel Spielraum für Interpretationen und Fantasien für die Hersteller und die akkreditierten Testinstitute.

Hier folgt jetzt eine von vielen scharfen Wendungen. Die PSA-Richtlinie ist etwas anderes als die PSA-Verordnung. Damit eine CE-Zertifizierung stattfinden kann, müsste die PSA anhand einer Reihe spezifischer Standards getestet werden, die sich auf ihre spezifische Verwendung beziehen, sozusagen eine Reihe von Standards innerhalb einer Reihe von Regeln und Vorschriften. Es kam der Auftritt der EN 13595. Sie wurde ins Leben gerufen um die Kriterien innerhalb der europäischen Länder anzugleichen. Sie war ein Werkzeug, um Motorradfahrerkleidung zu testen, aber sie wurde von der Bekleidungsindustrie weitgehend ignoriert, weil sie sich nur auf die Verwendung durch professionelle Motorradfahrer bezog.

Die EN 13595 beschrieb in vier Teilen, wie eine Zertifizierung erreicht werden konnte: 1) allgemeine Anforderungen, 2) Prüfverfahren für die Bestimmung der Stoßabriebfestigkeit, 3) Prüfverfahren zur Bestimmung von Berstfestigkeit, 4) Prüfverfahren zur Bestimmung der Fallschnittfestigkeit. Aber alles nur mit Hinblick auf professionellen Fahrer. 

Zu denen gehörten Boten für Briefe,  Pakete und andere kleine Frachten, Passagiertransport per Motorrad, medizinische Notfallversorger oder Pannendienste. Wenn man aus beruflichen Gründen Motorrad fuhr, musste die Bekleidung der EN 13595 entsprechen, damit sie CE-zertifiziert war. Aber da die meiste Bekleidung für den Freizeitbereich gedacht war, ignorierte die Industrie diese Norm geflissentlich.

Zeit für neue regeln!

Während die Branche also die EN 13595 weitgehend ignorierte oder übersah, wurde auch bei den PSA-Richtlinien ein Auge zugedrückt. Es gab keine Garantie, geschweige denn einen wissenschaftlichen Beweis, dass das Kleidungsstück, das man fürs Motorradfahren in der Freizeit gekauft hatte, auch nur ein Minimum an Sicherheitsanforderungen erfüllte. Tatsache ist: Wenn man keine Standards hat, nach denen man sich richten kann, braucht man sie auch nicht zu erfüllen. Nur sehr wenige Kleidungsstücke waren bis in die letzten Jahre nach der Norm EN 13595 CE-zertifiziert.

Motorradfahrer kauften also anhand von Aussehen und Anfühlen Kleidung von der sie dachten, sie sei sicher, die aber bei Tests u.U. miserabel abschnitt. Und Normen zu entwickeln, nach denen man Motorradkleidung als PSA testen konnte, geht nicht über Nacht. Es ist ein unglaublich langer Prozess, in den viele Faktoren eingebunden sind. Da sind Gesetzgeber involviert, Regierungsvertreter, Fachleute aus der Industrie, Testlabore, Lobbyisten, verschiedene Organisationen und viele mehr. Um mit denen allen gemeinsame Standards zu entwickeln, brauchte es viele schlaflose Nächte und vor allem Hirnschmalz der Hersteller.

Auftritt EN 17092

Nach Jahren der Diskussionen und Beratungen hatte die WG9 (Working Group, also Arbeitsgruppe, die sich zusammensetzte aus 30 bis 40 Interessenvertretern, Fabrikanten, Testlaboren usw.) einen vorläufigen Normenkatalog entwickelt, der so genau wie möglich festlegte, wie man eine CE-Zertifizierung für Freizeit-Motorradbekleidung erreichen kann. Vorhang auf für die EN 17092. 

Ein wichtiger Anstoß für die Einführung der EN 17092 kam durch den schon erwähnten Grund: Motorradfahrer sollten beim Kauf ihrer Ausrüstung etwas wirklich Sicheres erhalten ohne Fachmann für Materialien, Konstruktionsarten oder Testmethoden zu sein. Nur weil etwas stabil aussieht, ist es das nicht zwingend bei einem Unfall. Und nur weil sich etwas robust anfühlt, muss es sich nicht unbedingt zum Motorradfahren eignen. Die Einführung der EN 17092 sorgte dafür, dass etwas, was nach sicherer Motorradkleidung aussieht, auch tatsächlich sicher ist.

Die EN 17092 unterscheidet sich von der EN 13595 durch ihre Anwendung als PSA für den Freizeitbereich, aufgeteilt in differierende Genres wie Sport, Enduro und Stadt. Es ist eine andere Norm mit einem größeren Anwendungsbereich. Endlich sind die verschiedenen Motorradfahrertypen in die Überlegungen einbezogen.

Enduristen oder Stadtfahrer brauchen im Gelände oder zum Pendeln keine einteilige Lederkombi, auch wenn die vielleicht die „sicherere“ Wahl wäre. Es gilt, die richtige Balance zu finden aus maximaler Sicherheit und Tragekomfort, Atmungsaktivität, Wasserdichtheit, Bewegungsfreiheit und vielem mehr, und das alles zum eigenen Fahrstil passend.

Warum auf spezifische elemente testen?

In der EN 17092 gibt es wie in der EN 13595 besondere Anforderungen für eine CE-Zertifizierung. Die Norm erklärt, welche Tests wie durchgeführt werden müssen, nicht aber, warum diese spezifischen Elemente getestet werden. Wir möchten hier einige erläutern. 

Bestimmung der Stoßabriebfestigkeit – Einer der größten Unterschiede zwischen Berufs- und Freizeitstandard (obwohl beide gefordert) liegt in der Überprüfung der Stoßabriebfestigkeit. Die gibt Auskunft, ob ein Gewebe einem Stoßabrieb standhalten bzw. widerstehen kann. Beim Test auf einem AART-Prüfgerät (Advanced Abrasion Resistance Tester) bedeutet ein Loch, das größer als 5 mm ist: Test nicht bestanden. Dieser Test zeigt, wie abriebfest ein Stoff ist und damit Ihre Haut schützt. Das niedrigste Ergebnis bestimmt, wie ein Material eingestuft wird. 

Nahtfestigkeit – Die Nahtdestigkeit wird an strukturell stark beanspruchten Stellen getestet, beispielsweise an der Verbindung der Ärmel zum Korpus. Ermittelt wird die Kraft, die zum Aufreißen der Naht erforderlich ist. Wenn Sie nach einem Sturz über den Asphalt rutschen, sollen die Nähte die lebenswichtigen Einzelteile eines Kleidungsstücks zusammenhalten.

Reißfestigkeit – Hier wird bei einer bereits angerissenen Materialprobe die Kraft gemessen, die es für ein Weiterreißen braucht. Wenn beispielsweise ein Kleidungsstück an einem scharfen Gegenstand aufreißt, sollte es möglichst nicht weiterreißen.

Formbeständigkeit – Bei diesem Test wird ein Kleidungsstück fünf Mal gewaschen. Aber nicht in einer herkömmlichen Waschmaschine, sondern in einer, die eigens für Materialtests gebaut wurde. Wassergeschwindigkeit, Menge, Umdrehungen oder Temperatur, all diese Parameter sind vorgegeben. Mit diesem Test soll sichergestellt werden, dass das Kleidungsstück nicht schrumpft und seine korrekte Passform beibehält, damit beispielsweise die Protektoren immer an der richtigen Stelle sitzen. Die Schrumpfung darf nicht größer als fünf Prozent sein, anderenfalls gilt der Test als nicht bestanden.

Unbedenklichkeit – Noch ein Beispiel: Die Menge der Chemikalien (z.B. Farben) in einem Kleidungsstück muss unbedenklich sein, vor allem bei direktem Körperkontakt. Wir testen den pH-Wert, um sicherzustellen, dass das Material hautfreundlich ist und keine Reizungen hervorruft. Außerdem überprüfen wir jede Substanz, die möglicherweise für den Benutzer oder die Umwelt schädlich sein kann. 

Wir arbeiten intensiv daran, dass unsere Produkte nicht einfach nur der CE-Zertifizierungsklasse entsprechen, sondern eine Klasse besser sind . Ein Niveau, das Ihnen zusätzliche Sicher

Zurück zum 21. april 2018

Bekleidungshersteller bekamen ab diesem Zeitpunkt ein Jahr Zeit, um die PSA-Bestimmungen zu erfüllen und ihre Kollektionen der neuen Norm entsprechend anzupassen. Es gab eine große Nachfrage nach dem neuen Standard, auch wenn er noch nicht in Stein gemeißelt war. 

Bei REV’IT! machen wir uns nicht bange vor großen Aufgaben. Besonders dann nicht, wenn es um die Sicherheit unserer Kunden geht. Wir arbeiten intensiv daran, dass unsere Produkte nicht einfach nur der CE-Zertifizierungsklasse entsprechen (EN 17092 Teile 1 bis 6), sondern eine Klasse besser sind. Ein Niveau, das Ihnen zusätzliche Sicherheit gibt, wenn Sie unterwegs sind.

CE-zertifizierungsnormen für andere motorradausrüstung

Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt hauptsächlich auf Bekleidung für Motorradfahrer. Für andere Ausrüstungsgegenstände gelten andere Normen. Stiefel müssen der EN 13634:2017 entsprechen, Handschuhe der EN 13594:2015, Ellbogen-, Schulter-, Hüft- und Knieprotektoren der EN 1621-1:2012. Für Rückenprotektoren gilt die EN 1621-2:2014, für Brustprotektoren die EN 1621-3:2018. EN 1621-4:2013 kümmert sich um von einer Schnur aktivierten Airbag-Protektor und EN 14021:2013 um spezielle Steinschlagprotektoren, wie sie beim Moto Cross Verwendung finden.

Aufprallprotektoren zählen nicht zur Kleidung, deshalb verlangen sie nach einem eigenen Normenkatalog. Gleiches gilt für Stiefel und Handschuh, auch wenn sie allgemein als Kleidung angesehen werden. Darum ist es so wichtig, ein Produkt nach den passenden Normen zu zertifizieren, die von der vorgesehenen Verwendung als PSA abhängen.

Wie man einen standard herstellt

Damit eine Norm standardisiert wird, muss sie im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft veröffentlicht werden. Das ist ein allgemein anerkannter Vorgang und sorgt für übereinstimmende Regeln für Motorradkleidung, ganz egal, in welchem Land/Region/Stadt in Europa (und außerhalb) sie verkauft wird. Eine CE-Zertifizierung gilt fünf Jahre lang ab dem Zeitpunkt, an dem sie erteilt wird.

Zonen und klassifizierungen

Die Schaffung von Zonen ist einer der wichtigsten Faktoren, um einen Motorradfahrer unter allen Umständen zu schützen. Das folgende Diagramm zeigt die aufprallgefährdeten Zonen und die, die weniger von Verletzungen bedroht sind.

Die Zertifizierungsklassen A, B und C

In der Motorradbekleidung haben wir verschiedene Klassen der Zertifizierung:

  • Klasse AAA/AA/A Produkte schützen gegen Aufprall und Abrieb.
  • Klasse B Produkte schützen nur gegen Abrieb.
  • Klasse C Over (CO) und C Under (CU) enthalten nur einen oder mehrere Aufprallprotektoren und bieten daher nur Aufprallschutz für die Bereiche, die von den vorhandenen Aufprallprotektoren abgedeckt werden.


Schauen wir uns einmal an, was die Klassen zu bedeuten haben.

Klasse AAA Kleidungsstücke (EN 17092-2:2020)

Kleidungsstücke der Klasse AAA bieten den höchsten Schutz vor Aufprall und Abrieb, wobei Materialien und Konstruktionen verwendet werden, die höherAllen Anforderungen genügen als bei Kleidungsstücken der Klassen AA und A. Kleidungsstücke der Klasse AAA können bei bestimmten Motorradaktivitäten ergonomische, gewichtsbezogene und thermische Nachteile aufweisen. Gängige Beispiele sind ein- oder zweiteilige Anzüge.

Alle markierten Bereiche haben die Tests der entsprechenden Abbildung erfolgreich bestanden.

Klasse AA Kleidungsstücke (EN 17092-3:2020)

Kleidungsstücke der Klasse AA bieten Schutz vor Aufprall und Abrieb, wobei Materialien und Konstruktionen verwendet werden, die höheren Anforderungen als bei Kleidungsstücken der Klasse A und niedrigeren Anforderungen als bei Kleidungsstücken der Klasse AAA genügen. Kleidungsstücke der Klasse AA bieten im allgemeinen Schutz vor den Risiken der unterschiedlichsten Motorradaktivitäten und können geringere ergonomische und gewichtsbezogene Nachteile aufweisen als Kleidungsstücke der Klasse AAA.

Alle markierten Bereiche haben die Tests der entsprechenden Abbildung erfolgreich bestanden.

Class A Garments (EN 17092-4:2020)

Kleidungsstücke der Klasse A bieten das erforderliche Mindestmaß an Schutz vor Stößen und Abrieb; dabei werden Materialien und Konstruktionen verwendet, die geringeren Anforderungen genügen als Kleidungsstücke, die als Klasse AAA oder Klasse AA zertifiziert sind. Von Kleidungsstücken der Klasse A wird erwartet, dass sie in Bezug auf Ergonomie und Gewicht die geringsten Nachteile aufweisen. Beispiele sind Kleidungsstücke, die für warme Klimazonen konzipiert sind, oder Kleidungsstücke, die allein oder über anderer Kleidung getragen werden können.

Alle markierten Bereiche haben die Tests der entsprechenden Abbildung erfolgreich bestanden.

Klasse B Kleidungsstücke (EN 17092-5:2020)

Diese Klasse bezieht sich auf Kleidungsstücke, die einen gleichwertigen Abriebschutz wie Kleidungsstücke der Klasse A bieten, jedoch keine Aufprallschutzvorrichtungen enthalten. Kleidungsstücke der Klasse B bieten KEINEN Aufprallschutz und es wird empfohlen, sie zumindest mit Schulter- und Ellbogenprotektoren nach EN 1621-1 bei einer Jacke oder Knieprotektoren nach EN 1621-1 bei einer Hose zu tragen, um einen vollständigen Mindestschutz zu gewährleisten. Zur Beachtung: Um einen maximalen Schutz durch Kleidungsstücke der Klasse B (z. B. das Sierra Jersey aus der REV'IT! DIRT Series Kollektion) zu erzielen, sollten sie immer mit einer Jacke der Klasse CO oder CU (Proteus Protektorjacke) kombiniert werden. Auf diese Weise erhält der Fahrer sowohl Abrieb- wie auch Aufprallschutz. Wir raten davon ab, Kleidungsstücke der Klasse B ohne Protektoren zu tragen.

Die Bereiche für Klasse B und CO Kleidung sind die gleichen wie für Klasse A Kleidung.

Klasse C Kleidungsstücke (EN 17092-6:2020)

Diese Klasse bezieht sich auf spezielle Kleidungsstücke ohne Außenhülle, aber mit Aufprallschützern. Sie sind nur dazu bestimmt, einen Protektor oder mehrere Protektoren an Ort und Stelle zu halten, entweder als Unterbekleidung (U) oder als Oberbekleidung (O) – daher die Bezeichnung CU und CO. Kleidungsstücke der Klasse C sind so konzipiert, dass sie Aufprallschutz nur für die Bereiche bieten, die von dem/den Protektor/en abgedeckt werden. Sie bieten keinen vollständigen Mindestabriebschutz und möglicherweise auch keinen vollständigen Mindestaufprallschutz. Kleidungsstücke der Klasse C sind so konzipiert, dass sie nur einen zusätzlichen Aufprallschutz bieten. Schutzkleidung der Klasse C sollte in Kombination mit Schutzkleidung der Klassen AAA, AA oder B getragen werden, um die Schutzklasse zu erhöhen.

CU Kleidung hat keine Zoneneinteilung, da sie nur einen Aufprallschutz bietet, der durch die im Produkt enthaltenen Protektoren gewährleistet wird.

Wir können testen aber nicht zertifizieren

Unser hauseigenes Testlaborgibt uns die Möglichkeit, potenzielle Stoffe und Materialien, die wir in unseren Kleidungsstücken verwenden könnten, strengen Tests zu unterziehen (die gleichen, die im CE-Zertifizierungsprozess verwendet werden). Diesen Vorteil haben nicht viele Bekleidungshersteller. Allerdings zertifizieren wir uns nicht selbst für die PSA-Vorschriften. Wir untersuchen, wir testen, wir erkennen, wie bestimmte Stoffe funktionieren, und auf Basis dieser Erkenntnisse erhalten wir eine Datensammlung mit Stoffen und Konstruktionen. Die Materialien, die die CE-Kriterien sowie unsere eigene REV'IT! Norm erfüllen oder übertreffen, können in Ihrer nächsten Lieblingsjacke oder -hose Verwendung finden.

Um ein Kleidungsstück CE-zertifizieren zu lassen, müssen die Tests durch eine benannte/bei einer benannten Stelle durchgeführt werden. Als Unternehmen stellen wir detaillierte Produktinformationen zur Verfügung (eine so genannte „technische Datei", die enthält Zeichnungen, Konstruktionsarten, welche Materialien wo verwendet werden usw.). Die benannte Stelle nimmt diese Dokumente und vergleicht sie mit dem Kleidungsstück. Sie stellt sicher, dass das, was wir auf Papier angeben, der Realität entspricht und das Kleidungsstück tatsächlich widerspiegelt. Die benannte Stelle führt dann die erforderlichen Tests an dem/den Kleidungsstück(en) durch und bestätigt im Idealfall seine Konformität. Am Ende erfüllt ein Kleidungsstück eine bestimmte Klassifizierung oder eben nicht.

CE-zertifizierte kleidung an ihren etiketten erkennen

Nicht jeder Mitspieler hält sich an die Regeln. Wenn Sie herausfinden wollen, ob ein Kleidungsstück, ein Stiefel, ein Protektor oder ein Paar Handschuhe tatsächlich CE-konform sind, sollten Sie die folgenden Informationen beachten. Teil der CE-Konformität ist nämlich auch eine korrekte Kennzeichnung und es gibt relativ einfache Möglichkeiten, eine gefälschte Kennzeichnung von einer echten zu unterscheiden.

CE-Zertifizierung

Wie erkennt man, ob ein kleidungsstück CE-zertifiziert ist?

Jedem Kleidungsstück/Protektor/Handschuh/Stiefel/Schuh, das Sie seit April 2018 gekauft haben und das CE-zertifiziert ist, liegt eine Broschüre bei. Die erklärt, in welcher Schutzklasse das Produkt zertifiziert wurde. Diese Schutzklasse ist auch auf Markierungen oder Etiketten vermerkt, außerdem nach welcher Norm getestet wurde. Weiterhin sind Pflege- und Gebrauchsanweisungen vorhanden. 

Darüber hinaus finden Sie in der Broschüre eine Website-Adresse, über die Sie eine so genannte DoC, die Konformitätserklärung des Produkts, anfordern können und die Sie dann per Post erhalten. Wenn der Artikel, für den Sie sich interessieren, nicht zertifiziert ist, gibt es keine DoC, so einfach ist das. Sie wollen wissen, ob das Produkt, das Sie besitzen, CE-konform ist? Dann klicken Sie hier.

Ist das tragen eines CE-zertifizierten kleidungsstücks obligatorisch?

Es wird oft erzählt, dass man als Motorradfahrer CE-zertifizierte Kleidung tragen muss. Das ist falsch. Allerdings existieren in den meisten Ländern gesetzliche Pflichten für das, was Sie anziehen müssen, wahrscheinlich zumindest einen Helm, ein Paar Stiefel oder Handschuhe. Der Rest liegt bei Ihnen. Möglicherweise ändert sich das jedoch in Zukunft. 

 

Mit der Harmonisierung der Norm EN 17092 ging einher, dass Kleidung für Motorradfahrer bestimmte Anforderungen zu erfüllen hat. Wie schon erwähnt: Was wie Motorradfahrerausrüstung aussieht, muss bei einem Sturz als solche funktionieren, also ihren Träger vor Verletzungen schützen.

 

Was Sie also auf Ihrem Motorrad anziehen, ist (noch) Ihre freie Entscheidung. Niemand zwingt Sie, CE-zertifizierte Bekleidung zu tragen. Und denken Sie daran, dass Bekleidung, die vor 2018 entwickelt wurde, nicht konform sein muss, so dass Sie im Handel immer noch viele Kleidungsstücke finden werden ohne entsprechendes Etikett. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese nicht sicher sind. Sie sind nur noch nie zertifiziert worden. Aber nach unserer Erfahrung und in Ihrem Interesse möchten wir Ihnen dringend ans Herz legen, auf maximalen Schutz beim Motorradfahren zu setzen. Das sollten Sie sich selbst und Ihren Lieben schuldig sein. 

Realitätsprüfung

Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Motorradbekleidung einen Unfall unversehrt übersteht. Dass sie bei einem Sturz mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf eine abrasive/nicht abrasive Oberfläche intakt bleibt, weil sie den strengen Testregeln entspricht. Das ist nicht immer der Fall. Die Kluft des Motorradfahrers, also Jacke, Hose, Handschuhe und Stiefel, sind sozusagen seine zweite Haut, sein Schutzschild. Sie dient dazu, Verletzungen zu verhindern oder zu mindern. Bei einem Unfall wird Ihre Kleidung höchstwahrscheinlich beschädigt werden. Sie nimmt die entstehende Energie auf, damit Ihre Haut und Ihr Körper intakt bleiben. 

Jeder Aufprall und jeder Sturz verläuft anders. Wir haben zwar viele Erkenntnisse darüber, wie ein Material funktionieren sollte, aber im wirklichen Leben passieren Dinge manchmal anders als in der Theorie gedacht. Vergleichen Sie es mal mit einem Auto. Das ist so konstruiert, dass Sie bei einem Aufprall geschützt sind, aber die Aufprallenergie muss irgendwo hin. Fast immer nimmt die Karosserie diese auf und verformt sich, damit die Insassen den Unfall möglichst unversehrt überstehen. Motorradfahren ist von Natur aus gefährlich. Wir bei REV’IT! sorgen dafür, Sie mit möglichst vielen Sicherheitskomponenten auszustatten. Ihre Sicherheit ist uns wichtig. Wenn Sie jemals einen Motorradfahrer gesehen  haben, der einen Sturz ohne Schutzausrüstung erlebte, werden Sie verstehen, was wir meinen. 

CE-zertifizierung ist ein ernstes geschäft

Bei REV'IT! wollen wir Ihnen nicht nur die innovativste Motorradbekleidung mit dem besten Design anbieten, sondern Sie auch so so gut wie möglich vor den Folgen eines Unfalls schützen. Aus diesem Grund nehmen wir die CE-Anforderungen sehr ernst. Und nicht nur das. Wir begrüßen die neuen Regeln für alle Bekleidungshersteller, denn sie verhindern, dass Schutzkleidung auf den Markt kommt, die einfach keinem wissenschaftlichen Test standhält. Die Zertifizierung eines Kleidungsstücks auf der Grundlage der EN 17092 ist die Kunst, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Technik, Erschwinglichkeit, Wetterschutz, Atmungsaktivität u.v.m. herzustellen. Es ist eine gut durchdachte Norm, die von Fachleuten aus der Industrie geschaffen wurde. 

Sie als Endverbraucher müssen nur noch Etiketten, Kennzeichnungen und Gebrauchsanweisung, die mit Kleidung, Stiefeln, Protektoren und Handschuhen geliefert werden, sorgfältig prüfen. So kontrollieren Sie die Echtheit der Zertifizierung.

Wir sind stolz darauf, sagen zu können, dass unsere gesamte Kollektion an Motorradbekleidung, Stiefeln, Handschuhen und Protektoren die Anforderungen an eine CE-Zertifizierung erfüllt.

Fahren Sie sicher!